Alles nur Theater?
Kann das Theater als ein Modell für die soziale Welt genommen werden und das Rollenverhalten auf der Theaterbühne mit dem Rollenverhalten auf der ‚Bühne des Lebens‘ verglichen werden?
Unter dieser Fragestellung besuchte der Differenzierungskurs Sozialwissenschaften die Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität Köln im Schloss Wahn. Dr. Gerald Köhler - Kustos der Grafischen Sammlung und Koordinator von Museumsprojekten - führte die Schüler durch das für die Öffentlichkeit sonst nicht zugängliche spätbarocke Schloss und präsentierte das Archiv von seiner bunten und kuriosen Seite. So konnten die seltsamen visuellen Apparaturen (Guckkasten, Laterna magica etc.) aus der Vorgeschichte des Kinos selbst noch 2024 das Interesse der digitalisierten Schüler fesseln. Auch die im Archiv der Universität gesammelten Bühnenmodelle und das Spiel mit der verstellenden und zugleich entlarvenden Maske konnte bei den Schülern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Besuch der theaterwissenschaftliche Sammlung - die größte in Deutschland – entführte die Schüler in eine Wunderkammer der Mediengeschichte und zeigte einmal mehr, dass es auch schon lange vor dem Internet Formen der Selbstinszenierung und Selbstbespiegelung gab.